Finanzamt Idar-Oberstein
Das Finanzamt Idar-Oberstein kann auf eine rege, teilweise sogar "aufregende" Vergangenheit zurückblicken. Es wurde am 31.03.1920 in Birkenfeld errichtet und war zuständig für den damaligen "Oldenburgischen Landesteil Birkenfeld". Am 04.02.1921 wurde eine selbständige Hilfsfinanzkasse im jetzigen Stadtteil Oberstein eingerichtet, die zum 01.10.1929 wieder aufgelöst wurde. In den Jahren 1937 - 1940 verlor der Finanzamtsbezirk 14 Gemeinden durch die Anlegung des Truppenübungsplatzes Baumholder. Die in herrlicher Landschaft gelegenen Dörfer wurden im Laufe der Jahre dem Erdboden gleichgemacht; heute könnte nur noch die ältere Generation, die dort ihre Heimat verloren hat, evtl. noch annährend ausfindig machen, wo ihr Dorf damals belegen war.
Bereits 1937 - 1939 war ein Neubau des Dienstgebäudes in Oberstein in Planung, der sich jedoch durch die beginnenden Kriegswirren wieder zerschlagen hatte.
In dem Zeitraum von September 1939 bis August 1940 musste das damalige Finanzamt Birkenfeld durch die Evakuierung des Saarlandes die Dienstgeschäfte und einen Teil der Belegschaft des Finanzamts Saarburg übernehmen. 1946 - 1947 erfolgte die Ausgliederung von 24 Gemeinden zum Saarland. Erst 1954 fand wieder eine Vergrößerung des Amtsbezirks statt, indem das damalige Finanzamt Offenbach/Glan aufgelöst und in das Finanzamt Birkenfeld eingegliedert wurde.
In den Jahren 1964 -1969 erfolgte durch die Verwaltungs- und Territorialreform in Rheinland-Pfalz eine weitere Neueinteilung des Amtsbezirks. Damals wurden 19 Gemeinden an das Finanzamt Kusel abgegeben und 20 Gemeinden vom Finanzamt Bernkastel übernommen. Außerdem wurden 9 Orte in die Stadt Idar-Oberstein eingemeindet. 1973 wurde das Finanzamt von der Kreisstadt Birkenfeld nach Idar-Oberstein verlegt, was die Birkenfelder nicht unbedingt glücklich stimmte. Wie schon zuvor das Amt in mehreren Gebäuden untergebracht war, gelang es auch am neuen Standort nicht, alle Stellen in einem Haus zu vereinigen. Die Unterbringung erfolgte in der Marktschule in Idar, im ehemaligen Stadthaus in Oberstein sowie im danebengelegenen Zollamt.
Erst am 09.12.1974 begann ein langgehegter Traum der Bediensteten mit der Grundsteinlegung für ein neues Dienstgebäude Wirklichkeit zu werden. Nach einer Bauzeit von 2 ½ Jahren erfolgte am 01.07.1977 der Einzug in das neue Finanzamt.
Am 07.10.1977 wurde sodann das neue Dienstgebäude durch den damaligen Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Johann Wilhelm Gaddum, in einer großen Feierstunde offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Zu bemerken sei hier noch, dass im Rahmen der Einweihungsfeier erstmals in der Geschichte der Landesfinanzverwaltung ein Tag der offenen Tür mit einer Ausstellung " Die Finanzverwaltung stellt sich vor" stattfand. Wie auch aus Presseberichten zu entnehmen war, fand diese Idee bei der hiesigen Bevölkerung ein reges Interesse.
Das Finanzamt Idar-Oberstein steht auch in vielfältiger Beziehung zur heimischen Industrie. Man könnte nämlich fast behaupten, dass das Finanzamt auf den Fundamenten einer Schleiferei errichtet wurde, weil auf dem Grundstück, wo jetzt das Finanzamt steht, früher eine wasserkraftgetriebene Edelsteinschleiferei stand. Im Eingangsbereich des Amtes fällt der Blick des Besuchers auf eine Vitrine mit Leihgaben von Achaten und anderen Mineralien aus dem Museum Idar-Oberstein. Bei der Durchführung der Besteuerung machen die Besonderheiten der Edelsteinbranche mit weltweiten Geschäftsbeziehungen und Verflechtungen die Arbeit interessant, aber nicht immer einfach.
Heute hat das Finanzamt Idar-Oberstein ca. 110 Bedienstete, die auf 6 Sachgebiete verteilt sind.
Zudem beherbergt das Finanzamt Idar-Oberstein die Landesfinanzkasse Daun Außenstelle Idar-Oberstein mit ca. 82 Bediensteten, die inzwischen für insgesamt neun Finanzamtsbereiche zuständig ist.